Frauenfeindlich?

newsweek fragt, ob Männer in Drag frauenfeindlich wäre.

Tyler Perry’s Madea, Eddie Murphy’s Rasputia and Travolta’s Edna, on the other hand, never appear on screen as men. So why not just cast a woman in the roles in the first place—Rosie O’Donnell would have made a great Edna. „It seems not only are we to be made fun of and demeaned in films, but we are also being put out of work,“ says writer Jill Nelson. „If Martin and Eddie can dress up and be us, why do the studios need to make an effort to hire black women? It’s like they’re killing us two ways.“

Der Artikel nimmt ganz klar Bezug auf Travolta als Edna und Eddie Murphy in Norbit. Also speziell Filme, in denen die Schauspieler in der fiktionalen Ebene tatsächlich Frauen sind. Das ist natürlich ein anderes Konzept als in Tootsie oder Some like it hot.

Ich finde die Frage in soweit berechtigt, als das Drag im heutigen Gebrauche eine Parodie von Gendertypischen Frauen darstellt. Das ist berechtigt, und macht Spaß. Aber der Unterschied zwischen Hairpsray (1988) und Hairspray (2007) ist ja, dass Divine deutlich als Mann bzw. Dragqueen erkennbar bleibt. Diese doppelte Ebene war durchaus gewünscht.
Anders Travolta. Er spielt Frau ganz und gar. Die Frage, ob es ein Mann in Frauenklamotten ist, wird ja nur auf der non-fiktionalen Ebene gestellt.

Aber wenn man es als frauenfeindlich betrachtet, dann war schon im japanischen Kabuki und No-Theater oder im Elisabethanischen Theater Frauenfeindlichkeit an der Tagesordnung. Wir leben nicht mehr in der Zeit, in der Frauen nicht auf die Bühne dürfen. Ist das also notwendig?

Interessante Fragestellung:-)

1 Kommentar

  1. Umgekehrt fällt mir jetzt in der Tat auf Anhieb nur Tilda Swanton in und als „Orlando“ in einer Männerrolle ein (wobei er/sie da ja dann das Geschlecht wechselt, insofern also auch wieder plausibel). Wobei dort interessanterweise dann wieder Quentin Crisp Königin Elisabeth I. gespielt hat.

    Divine als Edna war einfach genial und trashig. Nicht zu vergleichen mit Travolta und Murphy. Die beiden wohl nur aus kommerziellen Gründen, um möglichst viele 0815-Besucher in die Filme zu locken.

    Hm, gerade fällt mir noch Ellen Barkin in „Switch“ ein. – Ein Mann, der im Körper einer Frau erwacht. Unter was fällt das nun eigentlich?


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